Bist du auch manchmal verunsichert bei dem Thema Essen? Weißt du manchmal nicht was richtig oder was falsch ist? Bist du den täglich neuen Ernährungsformen etwas überdrüssig? Mir ging es ähnlich, bis ich irgendwann angefangen habe, mir ein paar Fragen zu stellen.... Ich darf dir kurz meine Geschichte erzählen. Ich habe mich recht früh mit dem Thema Ernährung intensiv auseinandergesetzt. Habe alles ausprobiert. War davon überzeugt, dass es da draußen die eine Ernährungsform gibt, die zu mir passt. Einmal passte "low carb "für mich perfekt, dann war es wieder die vegane Ernährung, dann folgte die Nächste und die Nächste usw. Es war immer für eine gewisse Zeit gut. Ich fühlte mich wohl und dann irgendwann kam der Moment, in dem ich meinen auferlegten Ernährungsdogmen nicht mehr folgen konnte. Fühlte mich nicht besonders gut, dachte mir selbst: Bin ich zu wenig konsequent? Oder warum funktionieren die Sachen bei mir nicht langfristig? Ehrlich gesagt, hat es noch eine ganze Weile gedauert, bis ich endlich die Antwort auf diese Frage hatte.... Es war schon fast zu einfach. Schleichend kamen mir immer wieder Fragen in den Kopf, die mich zum Nachdenken anregten. Ich habe mich gefragt, warum ich diese "Angst" vor Nudeln habe? Mich gefragt, warum ich tierischen Produkten plötzlich diese Macht gebe mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich doch mal ein Butterbrot esse. Mich gefragt, warum ich Produkten in denen Zucker enthalten ist mit einer solchen Hysterie begegnen? Warum haben diese Sachen so eine Macht über mich? Wann habe ich ihnen das nur erlaubt? Als ich anfing, mir diese Fragen zu stellen, ist etwas ganz merkwürdiges passiert. Ich wurde frei. Klingt jetzt zugegeben tatsächlich etwas platt. Aber es war so. Ich habe die ganze "Ernährungssache" für mich nochmals genauer hinterfragt und festgestellt, dass ich ohne es zu bemerken, eine Welt kreiert habe, in der ich Nahrungsmittel erlaubt habe, die Macht über mich zu bekommen.
"Ehrlich gesagt, habe ich das Essen noch einmal neu gelernt"
Wie ging es dann weiter? Ich habe ganz bewusst, Speisen und Nahrungsmittel in meine Ernährung integriert, die ich vorher als "böse" deklariert habe. Ich habe mir Nudeln gekocht und sie gegessen und genossen – nicht mehr und nicht weniger. Es war natürlich etwas merkwürdig, plötzlich Speisen zu essen bei denen ich noch vor einem Monat gesagt habe: "NIEMALS WÜRDE ICH SO ETWAS ESSEN"... Aber zu meiner großen Überraschung ging es mir danach nicht schlecht, ich habe auch nicht zugenommen oder sonst irgendwelche Nebenwirkungen bekommen. Ich habe einfach Nudeln gegessen, ohne mir bei jedem Bissen zu denken: Das tut mir nicht, da nehme ich zu, die sind ungesund usw. Ehrlich gesagt, habe ich das Essen noch einmal neu gelernt. Ich habe mein Ernährungsspektrum auf das gesamte Angebot ausgeweitet, um mir sukzessive ein Bild darüber zu machen, was mir guttut, was mein Körper verlangt, bei welchen Speisen meine Verdauung gut funktioniert usw. Das war jetzt kein aktiver und bewusster Prozess, ich habe "einfach" gegessen und auf meinen Körper gehört. Natürlich wusste ich schon bei einigen Speisen, ob mir diese guttun oder nicht. Paradoxerweise, habe ich früher auch Dinge gegessen, die mir nicht besonders gutgetan haben, meine damalige Ernährungsform mir aber gesagt hat, das es gesund sei... Wenn ich das heute so lese, zweifle ich schon etwas an meiner Intelligenz, jedoch waren all diese Schritte notwendig um heute hier zu sitzen und meine Erfahrungen mit euch zu teilen.
"Ich habe mich bewusst für
die "freie" Ernährung entschieden" Ich habe für mich beschlossen, mich in keine Ernährungsform zu drängen. Ich habe mich bewusst für die "freie" Ernährung entschieden. Ich esse z.B kaum Fleisch oder habe auch immer wieder Phasen, in denen ich mich nach heutigem Standard vegan ernähre, jedoch würde ich mich niemals als Veganer bezeichnen und schon gar nicht als Fleischliebhaber. Ich esse auch wenig rohes Obst, weil ich an meinem Körper gemerkt haben, dass es nur eine Handvoll Obst gibt, die mir guttun. Hingegen liebe ich Gemüse als Rohkost, weiß aber auch das Paprika nicht jeden Tag geht. Oder Kohlgemüse für meinen sensiblen Darm auch nicht immer ideal ist :) Ich mag keine Kuhmilch(produkte), esse aber gerne mal Schafkäse. Versteht ihr was ich meine? Es ist so individuell, dass es auch unmöglich ist alle eine Schublade zu stecken. Wenn man ganz gut hinhört weiß man genau was unser Körper braucht. Ich verteufle auch nichts mehr. Es ist alles erlaubt und es darf alles sein. Jeder von uns ist sein eigener "Ernährungsberater". Wir müssen nur wieder lernen, die Geräusche im Außen leiser zu drehen und die Stimme von Innen wieder lauter zu machen. Ich weiß genau, dass du, wie du da gerade sitzt, genau weißt, was dir guttut. Du hast auch nichts verlernt. All deine Intuition und dein Bauchgefühl sind vorhanden, du musst nur den Lautstärkeregler wieder etwas aufdrehen. Nicht auf Anschlag, schön langsam, achtsam so, dass du wieder Stück für Stück zurückfindest. Ich verteile auch mit diesem Post, keine Freischeine für "ungesunde Ernährung". Ganz im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass sich unser Körper nicht nach übermäßigen Zucker, Fett oder Junk Food sehnt und es auch nicht braucht. Unserer Körper signalisiert uns, welche "LEBENSMITTEL" wir brauchen und da gehören o.g nicht zwingend dazu. Aber ich möchte auch sagen, dass es auch einmal vollkommen in Ordnung ist, ein Stück Kuchen bei Oma zu Essen, ein Croissant im Italien Urlaub zu frühstücken oder das Glas Wein zum Abendessen. Es ist alles erlaubt. Die Menge macht das Gift! Und das ist keine abgedroschene Floskel, sondern, meiner Meinung nach, ein wichtiger Zugang, wenn es um Ernährung geht. Essen ist Nahrungsaufnahme. Es nährt uns. Gibt uns Kraft um zu Leben. Essen darf Spaß machen. Es darf uns schmecken und ist frei von Stress. Essen ist individuell, so wie wir individuell sind.
Sag mir gerne deine Meinung zu dem Thema, deine Erfahrungen und wie du das Thema Essen erlebst oder auch erlebt hast?
Alles Liebe
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